Information zur Hyperhidrosebehandlung

(= vermehrte Schweißneigung)

Das lokalisierte, vermehrte Schwitzen (fokale Hyperhidrose) kann verschiedene Körperregionen betreffen, vor allem die Achselregion, die Hände, die Füße, den Kopf- und Nackenbereich sowie die Leistengegend.

Die meisten Patienten suchen den Arzt auf wegen einer Hyperhidrose der Achselgegend. Hier, wie auch in den anderen Bereichen, werden unterschiedliche Behandlungsmethoden wie z. B. Iontophorese, oberflächlich aufgetragene Medikamente oder auch Nervendurchtrennungen als Behandlungsmethoden angeboten. Diese veralteten Therapie-Ansätze sind jedoch entweder wirkungslos oder für die Patienten mit deutlichen Nebenwirkungen verbunden (z. B. bei der Nervendurchtrennung).

Aus plastisch-chirurgischer Sicht kommen heute nur zwei Methoden zur Hyperhidrose-Behandlung sinnvollerweise zum Einsatz:

  1. Das gezielte Einspritzen von Botolinum-Toxin (Botox) in die schweißproduzierenden Drüsenareale. Hier ist zu beachten, dass die Behandlung etwa alle 9 bis 12 Monate wiederholt werden muss. Es wurde beobachtet, dass bei häufiger Anwendungen die Zeiträume zwischen den Behandlungen länger werden bzw. die Menge des eingesetzten Botolinum-Toxins verringert werden kann. Es handelt sich hier um eine wenig invasive, für die Patienten praktisch schmerzfreie, schnell durchführbare Behandlung. Der volle Erfolg, d. h. eine deutlich reduzierte oder nahezu aufgehobene Schweißneigung wird nach 8 bis 10 Tagen erreicht. Berufliche oder private Einschränkungen nach dieser Behandlung gibt es nicht.
  2.  

  3. Die Saugcürettage (eine spezielle Form der Fettabsaugung) der Hautbereiche mit einer vermehrten Schweißneigung. Dieser Eingriff kann in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Dabei werden die Schweißdrüsen auf Dauer geschädigt bzw. entfernt. Eine deutlich reduzierte Schweißneigung der Problemzonen (Achselhöhle) wird erreicht. Nach der Durchführung der Schweißdrüsen-Absaugung ist allenfalls für einige Tage mit leichten Schmerzen zu rechnen. Bei standardisierter Durchführung durch einen erfahrenen Plastischen Chirurgen sind die Risiken gering.

Bei schweren Fällen einer Hyperhidrose ist auch die Kombination zwischen der Botox-Behandlung und der Absaugung der Schweißdrüsen ein erfolgversprechender Therapie-Ansatz.

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